Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Januar 2024 zum dritten Mal in Folge gefallen, und zwar in allen drei ausgewiesenen Kategorien: Klima, Lage und Erwartungen. Besonders dramatisch ist, dass die Geschäftsleute ihre Erwartungen noch einmal zurückgeschraubt haben, weil dieser Indikator ja in die Zukunft weist.
Allerdings zeichnen sich starke Unterschiede zwischen der Erwartung an die Entwicklung in der verarbeitenden Industrie ab, die sich zu stabilisieren scheint, und im Handel, der weiter sinkende Absatzmengen erwartet. Die Erwartungen im Bauhauptgewerbe sind bis Januar 2024 im freuen Fall auf einen Tiefstand gefallen. Dienstleistungen machen seit vier Monaten eine Seitwärtsbewegung.
Aus dem Aktienhandel ist bekannt, dass das geschieht, woran vielen Menschen glauben, weil sie sich darauf vorbereiten und dadurch die Eintrittswahrscheinlichkeit ihrer Erwartungen prägen (self-fulfilling prophecy). Wenn naheliegt, dass sich die wirtschaftliche Krise 2024 weiter verschärft, sind Unternehmen gut beraten, ihre Strukturen und sonstige Fixkosten kompromisslos an das erwartete Szenario anzupassen, um das laufende Kalenderjahr zu überstehen. Prüfen Sie Innenfinanzierungsmöglichkeiten. Beispielsweise können eine Bereinigung des Leistungsportfolios und ein Bestandsabbau Unternehmen helfen, sich liquide zu halten. Wo Geschäftsbanken Grenzen gesetzt sind, eröffnen asset-basierte Finanzierungsmöglichkeiten alternative Lösungen. Prüfen Sie Sale- und Lease-back-Geschäfte. Die Existenzsicherung muss Vorrang vor der Umsetzung von Zukunftsplänen haben.
Das Tückische an wirtschaftlichen Krisen ist, dass sie sich schleichend vollziehen: Anders als bei Projekten gibt es bei Krisen keinen expliziten Startpunkt und kein klar erkennbares Ende. Beginnen Sie jetzt mit wirksamen Gegenmaßnahmen, und greifen Sie nicht zu kurz.