Wirken Rückkopplungssignale in einem so genannten positiven Rückkopplungsprozess, bewegt sich die Ausgangsgröße des Systems mit jedem Regelvorgang in dieselbe Richtung. Das kann zu Wirkungen führen, die die Ausgangsgröße des Systems immer weiter verstärken oder immer weiter verringern.
Viele Systeme in der Wirtschaft sind nach diesem Verstärker- bzw. Minimierungsprinzip angelegt. Sie führen in der Praxis beispielsweise zu einem Wachstumsdrang bzw. zu immer weiteren Sparzyklen. Dabei werden die Strukturen zunehmend instabil und können kollabieren. Beispiele hierfür sind die „Blasen“, wie wir sie um die letzte Jahrtausendwende im Bereich internet-basierter Geschäftsmodelle gesehen hatten oder 2007 an den Kreditmärkten beobachten konnten.
Beispiel 1: Wenn Handeln zu Erfolg führt, regt es weiteres oder sogar verstärktes ähnliches Handeln an, das zu noch mehr Erfolg führt. Dieser Lernprozess kann aber begrenzt werden. Begrenzende Elemente können knappe Ressourcen, die Grenzen des Wachstums (Kein Baum wächst in den Himmel.) oder veränderte Rahmenbedingungen sein, unter denen gleiches Handeln nicht mehr zum Erfolg führt. Solche begrenzenden Faktoren werden von Erfolgreichen oft ausgeblendet.
Beispiel 2: Exponentielle Entwicklungen werden erst spät ernst genommen, obwohl ihre Muster hinreichend bekannt sind. Wenn auf einem Teich ein Seerosenblatt zu sehen ist, und beispielsweise klar ist, dass sich die Anzahl der Seerosenblätter jeden Tag verdoppelt und bei vollständiger Bedeckung der Teichoberfläche alles Leben im Teich absterben wird, wird der Ernst der Entwicklung oft erst an dem Tag deutlich, wenn der Teich halb mit Seerosenblättern bedeckt ist. Ähnlich verhält es sich im Umweltschutz und in Unternehmen, die sich in die Krise begeben. Es fehlen regulierende Prozesse.